Diagnose
Untersuchungsmethoden
Die Untersuchung mit dem Spaltlampenmikroskop (umgangssprachlich auch einfach als Spaltlampe bezeichnet) ist die zentrale Methode zur Untersuchung der Augenlinse. Ihre spezielle Lichtführung ermöglicht es auch, einen optischen Schnitt durch das Auge zu ziehen, um die Lage und Ausdehnung von Veränderungen der verschiedenen Strukturen des Auges genau zu beurteilen.
Dabei richtet der Arzt, eventuell nachdem er die Pupillen medikamentös (mit Tropfen) erweitert hat, ein schmales Lichtbündel auf das Auge. Dadurch kann er abschätzen, in welcher Linsenschicht die Trübung liegt und wie weit die Katarakt bereits vorangeschritten ist.
Die Spaltlampe liefert ein bis zu 40-fach vergrößertes, mikroskopisches Bild des vorderen Augenabschnitts einschließlich Linse.
Der Patient sitzt bei der Untersuchung vor dem Gerät, Kinn und Stirn werden gestützt und dann die Geräteoptik vom Augenarzt in Position gebracht.
Eine weitere Diagnosemöglichkeit stellt die Scheimpflugfotografie dar. Dabei handelt es sich um eine Streulichtmessung zur scharfen, gleichzeitigen Darstellung der einzelnen Linsentrübungen. Die Scheimpflugfotografie erzeugt eine zweidimensionale Darstellung der Linse.
Mittels einer Densitometrie, bei der der Lichtdurchsatz durch die Optik des Auges gemessen wird, kann eine Charakterisierung der Trübungen festgestellt werden und die daraus resultierende quantitative Beeinträchtigung des Sehens für den Patienten.
Beginnender Grauer Star kann auch als Anzeichen einer anderen Grunderkrankung vorliegen. Vor allem bei jungen Menschen mit Grauem Star ist eine zusätzliche Untersuchung der Haut, der Muskeln und des Bluts notwendig. So lassen sich bestimmte Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus, Galaktosämie (Enzymdefekt mit erhöhte Konzentration von Galaktose im Blut ), Tetanie (krankhafte Muskelverkrampfungen) oder Morbus Wilson (angeborene Störung des Kupferstoffwechsels) nachweisen.
Störungen des Sehens können schon in der Hornhaut ihren Ursprung haben, etwa in unregelmäßigen Krümmungen der Oberfläche wie bei Astigmatismus oder Funktionsstörungen der obersten Zellschicht (Epithel). Die Hornhaut ist eine transparente Schicht, die das einfallende Licht wie eine „starre Linse„ bricht. Sie befindet sich vor der elastischen Augenlinse. Um Veränderungen der Hornhaut genauer zu orten, gibt es spezielle Untersuchungen, etwa eine computergestützte Abbildung der Hornhautoberfläche (Videokeratoskopie), ferner eine Messung der Hornhautdicke (Pachymetrie) oder die Ermittlung der Endothelzelldichte.